Nach 13 Jahren als Pächter und Gastgeber des Panorama Restaurants Allmendhubel, hatte Pascal «Päsci» Ramponi am 11. April seinen letzten Arbeitstag. Vermissen werde er alles, aber auf die Zukunft freut er sich genauso. Ein Bericht über seinen Abschied – und Neuanfang.
Am Sonntag, 11. April 2021 endete für Pascal «Päsci» Ramponi die 13-jährige Gastgeber-Zeit auf dem Allmendhubel. «Es ist ein komisches Gefühl», sagt Päsci nachdenklich. Wegen Corona wurde das Gespräch telefonisch geführt, trotzdem ist eine leise Wehmut deutlich spürbar. Vermissen werde er sehr Vieles. Oder eigentlich alles, wie er selber sagt. Den Ort, die Freiheit, die Gäste, das Team – «und natürlich den angrenzenden Wald, meine Steinpilzreserve», verkündet Päsci mit seiner gewohnt schelmischen Art lachend.
Den Wunsch, einmal das Panorama Restaurant auf dem Allmendhubel zu führen, schlummerte schon weit vor 13 Jahren in ihm. «Den Gedanken fasste ich das erste Mal, als wir nach einem gelungenen Openair, welches es damals auf dem Hubel noch gab, an einem wunderschönen Tag aufgeräumt haben. Ich dachte: Da will ich mal als Gastwirt arbeiten!», blickt Päsci zurück. Gesagt getan – auch wenn es noch einige Jahre dauerte bis zum Erfolg. Mit entsprechend viel Leidenschaft meisterte er seinen wahrgewordenen Traum und wurde belohnt: Während über einem Jahrzehnt als Gastgeber gelang es Päsci dem Hausberg von Mürren einen unvergleichbaren Stempel aufzudrücken. Man ging zu Päsci, nicht auf den Allmendhubel.
Da ist es nichts anderes als verständlich, dass er sich den Abschied ein bisschen anders vorgestellt hatte. Mühsam sei es gewesen mit Corona. Frustrierend. Er hatte sich gefreut, einen letzten richtigen Winter zu erleben und für sich eine Bestätigung der vergangenen Jahre zu erhalten. Zahleiche Stammgäste noch einmal in der friedlichen Umgebung zu begrüssen. «Aber ich will nicht jammern. Es gibt Leute, denen geht es viel schlechter. Und jetzt bin ich absolut bereit für etwas Neues.»
Seit 40 Jahren ist der gebürtige Waadtländer in Mürren heimisch. Und genau diesem Ort will er nun etwas zurückgeben: Päsci baut zurzeit gemeinsam mit seiner Tochter Audrey einen Dorfladen in der alten Metzgerei in Mürren auf. Das Konzept klingt simpel und doch ist es für das Bergdorf nicht selbstverständlich. «Mürren hat sowas nötig und wir wollen etwas dazu beitragen, dass der Ort wieder mehr lebt.», betont Päsci entschlossen. «Und das Projekt mit meiner Tochter umzusetzen und ihr damit etwas weitergeben zu können, freut mich als Vater natürlich sehr. Sowieso geht ein grosser Dank an meine ganze Familie, die mich während all den Jahren so tatkräftig unterstützt hat – und weiterhin unterstützen wird.» Produkte aus dem Tal, selbstgebackenes Brot und sogar ein kleiner Weinkeller umfassen das Angebot. In einem ergänzenden, kleinen Gastronomiebereich wollen sie für Arbeiter, Touristen und Einheimische einfache Mittagsmenus verkaufen. Was er am neuen Ort allerdings ganz bestimmt nicht einrichten wird, weiss er auch: «Eine Friteuse. Ich habe diesen Winter mit Take Away Betrieb definitiv genug Pommes Frites frittiert», seufzt Päsci erleichtert auf. Die Wehmut wird mit solchen Gedanken sicher kleiner – und die Vorfreude auf das Neue noch grösser.